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Der Referent Christoph Meneghetti spricht in ein Handmikrofon und gestikuliert mit der linken Hand. Er trägt eine Brille, einen grünblauen Pullover und darunter ein weises Hemd. Im Hintergrund ist verschwommen ein Banner mit dem blauweissen Forumslogo sichtbar, im Vordergrund ein Blumenstrauss mit Sonnenblumen.
«Die Christoph Merian Stiftung hat den Anspruch, die gesamte Kulturförderung zu verändern», sagt Christoph Meneghetti. Bild: © FUG / Stefan Wermuth

Zugang zu Kultur

Der Beitrag widmet sich der Frage der kulturellen Teilhabe, Prozessen der Inklusion und Exklusion im Kulturbetrieb sowie positiven Visionen und konkreten Projekten, die bisher marginalisierten demographischen Gruppen einen aktiven Zugang zur Kultur ermöglichen und somit dem demokratischen Anspruch der «Kultur für alle» gerecht werden.

Von Olga Brühlmann

Christoph Meneghetti von der Christoph Merian Stiftung beginnt mit der Schilderung der eigenen Biografie und des eigenen Migrationshintergrundes, den er als «typisch schweizerisch» bezeichnet im Sinne des Einwanderungslandes Schweiz. Anschliessend skizziert er die Geschichte sowie die Zwecke der Christoph Merian Stiftung, wobei er die relative Offenheit der Statuten sowie die Nähe zur lokalen Basler Politik positiv betont. Diese Voraussetzungen ermöglichen der Stiftung, agil, innovativ, experimentell und emanzipatorisch zu agieren und sich u.a. den Fragen der kulturellen Partizipation zu widmen: «Für wen macht man Kultur? Wer profitiert davon? Wer spricht mit?». All dies komplementär und nicht als Ersatz für die staatliche Kulturförderung.

«Die Christoph Merian Stiftung hat den Anspruch, die gesamte Kulturförderung zu verändern.»

Gelebte kulturelle Partizipation

Veranschaulicht wird dieser Anspruch mit den einschlägigen Beispielen der geförderten partizipativen, interkulturellen Projekte wie die Förderung der indischen Tänzerfamilie, die Etablierung des Kunstraums in einem Ausschaffungsgefängnis oder eine künstlerische Weiterbildung für Menschen mit Behinderung. Diese Projekte sind gemäss Referenten zwar klein und eher als «Randphänomene» zu bezeichnen. Und doch erzeugen sie Wirkung!
Für die angestrebte Transformation der Kulturförderung in Richtung der Öffnung für weitere soziale Gruppen spielen laut Meneghetti die Diversität in den Kulturförderinstitutionen sowie die Bereitschaft zur kritischen Reflexion eine zentrale Rolle. Die demografischen Charakteristiken und die Erfahrungswelt der Kulturförderinnen und Kulturförderer sind zurzeit relativ homogen, was oftmals zu unproduktiven Diskussionen in der Logik der Mittelverteilung führt. Ausserdem sollen die klassischen Kriterien der Kulturförderung wie z.B. künstlerische Qualität und Professionalität breiter gefasst werden.

Zur Person

Der Referent Christoph Meneghetti spricht in ein Handmikrofon und gestikuliert mit der linken Hand. Er trägt eine Brille, einen grünblauen Pullover und darunter ein weises Hemd. Im Hintergrund ist verschwommen ein Banner mit dem blauweissen Forumslogo sichtbar, im Vordergrund ein Blumenstrauss mit Sonnenblumen.
© FUG / Stefan Wermuth

Christoph Meneghetti hat als Projektleiter Kultur bei der Christoph Merian Stiftung in Basel langjährige Erfahrung im Fördermanagement und in der Beratung von Kulturveranstaltenden.

Zur Autorin

Olga Brühlmann arbeitet am Forum für Universität und Gesellschaft.

Zur Veranstaltung

Schwarz-Weiss-Foto einer leeren Bühne mit einem Lichtkegel von drei Scheinwerfern; in den Lichtstrahlen ist feiner Nebel sichtbar.
© freepik.com

Die Videoaufzeichnung des Vortrags von Christoph Meneghetti können Sie sich hier ansehen. 

Weitere Unterlagen zur Veranstaltungsreihe finden Sie hier.