Ist weniger mehr? Grenzen der modernen Medizin
Forumsprojekt 2014/15
Die Medizin hat in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht. Das molekulare Verständnis des gesunden und kranken menschlichen Körpers, die Nutzung dieser Kenntnisse zur Entwicklung von hochwirksamen Medikamenten, die Entschlüsselung des Erbgutes, sowie technologische Fortschritte in Bildgebung und Chirurgie bieten neue Ansätze, um Krankheiten vorzubeugen, zu heilen oder zumindest die Lebensqualität markant zu verbessern.
Bei aller Genugtuung und Faszination für die modernen medizinischen Fortschritte werden die Stimmen immer lauter, welche danach fragen, wie diese Entwicklung weiter gehen soll. Stetig steigende Gesundheitskosten, zunehmende Komplexität und Spezialisierung der Medizin oder die Alterung der Bevölkerung stellen Öffentlichkeit und Wissenschaft vor schwierige Herausforderungen. Was kann die High-Tech Medizin leisten und zu welchem Preis? Wie ist menschliches Leben in der modernen Medizin zu bewerten? Wann wird ein Mehr an Medizin zu viel, wo ist weniger mehr?
Praxis und Wissenschaft sind gleichermassen gefordert, die drängenden Probleme anzugehen. Dazu ist nicht nur Wissen aus der Medizin gefragt, sondern auch aus andern Gebieten wie den Sozial- und Rechtswissenschaften, der Ethik, der Theologie oder der Ökonomie. Nur ein interdisziplinäres Zusammendenken kann den Forschungs- und Handlungsbedarf konkretisieren.
Die 5-teilige Veranstaltungsreihe wird mit interdisziplinären Referaten und Diskussionen Möglichkeiten und Grenzen der komplexen modernen Medizin ausleuchten und nach der Ausgestaltung einer nachhaltigen medizinischen Versorgung fragen.
Die Publikation zur Veranstaltungsreihe erscheint im Mai 2015.
Die Veranstaltungen wurden per Livestream übertragen: